Steffen Mensching, Ich neide dem Wasser die Klarheit / Invidio all’acqua la sua chiarezza
Traumhafter Ausflug mit Rosa L.
Weg sind wir, urplötzlich, für eine Liebe
Von den Kränzen und Märschen des Winters,
Aus den lautharten Straßen der Stadt
Mitten ins polnische Weizenfeld.
Und du, meine Freundin, bist so ganz anders
Als ichs gedacht.
Du wirfst deine Schuh, die so festen,
Leicht in den stinkenden Fluß.
Ich schmeiße dein Bild hinterher und sehe dich
Barfuß im Mohn stehn. – Der ist rot wie die Fahne –
Ruf ich, dir zu gefallen, zum Himmel,
Der liegt, wie mein Blick, grau, als du fragst:
– Habt ihr denn noch keine anderen Augen,
Kindermund, Abendrot, Erdbeeren? –
Ich greif dir einen Kranz aus Ähren ins Haar,
Keinen vergeßlichen Lorbeer aufs Grab.
Und trocken die Erde, die Kleider, die Haut,
Nur die Vögel erschrecken und fliehn.
– Mein innerstes Ich – sagst du – gehört mehr meinen Meisen
als den Genossen. – Da rutscht mir der untere Kiefer
Zur Brust. – Nun wittre mal nicht gleich Verrat.
Ich sterbe bestimmt auf dem Posten
in einer Straßenschlacht oder im Zuchthaus. –
Und die Hand, die dich stumm macht,
Sind meine Lippen, wir schlagen zum Boden,
Wie Korn stürzt im Wind.
Nur irgendwo bellen Sirenen und Schüsse,
Und da läufst du schon fort
Hinkend und nackt, und ich ruf einen Gruß
Und hab Angst, daß du stirbst, und hab Angst,
Daß du lebst und spring auf, und mein Fuß
Verfängt sich in Marmor, Schleifen und Lilien.
Grenzwertberechnung
Ich neide dem Wasser die Klarheit
Seiner Phasenübergänge. Ohne Widerrede
Vereist es. Wird überflüssig. Und verdampft.
Druck/Temperatur/Dichte,
Unumstößliche Größen im Tafelwerk der Oberstufe:
H2O: 1,0000 g/cm³: bei 4 Grad Celsius.
Quod erat demonstrandum.
Wann bin ich am dichtesten? Ein Dichter,
Unberechenbar im Kurvenverlauf,
Mit einer Zunge stumpf wie ein Radiergummi.
Und also technisch kaum
Von Nutzen für die Energieerzeugung.
Meine Funktion ist eindeutig
Uneindeutig. Ich beneide das Wasser. Erfrischend,
Eine Verbindung,
Die ihre Grenzen kennt. Nie werden Physiker
Das Wasserstoffoxid
Rehabilitieren müssen, weil es aufbrauste
Und gegen die Linie siedete
Bei einhundert Grad. Das Wasser
Ist kein Buch
Mit sieben Siegeln. Es ist offensichtlich
Für jedermann. Tropfend
Aus dem Leitungsrohr. Zehnfach
Gereinigt/durchgesiebt/kontrolliert
Wie ein Buch mit sieben Siegeln
Von der Hygiene-Abeilung
Des Amts für Wasserwirtschaft. Niemand
Soll beschmutzen unseren Helden
Im Jahrtausende währenden Kampf
Gegen den Durst,
Der gehorsam seine feuchten Zwecke
Als bescheidne Substanz erfüllt. Nie werde ich
Dem Wasser das Wasser
Reichen können. Zerfließend
Sind meine Grenzwerte. Trocken mein Humor.
Mein Herz eine Sickergrube,
Verbergend das schlüpfrige Geheimnis,
Wann ich den Aggregatzustand wechsle.
Und unter welchem äußeren Druck.
Drei Grauwale vor Alaskas Küste. Eingeschlossen
Im Packeis. Amerika, vor den Fernsehapparaten,
In banger Sorge. Im Hintergrund, der Wahlkampf
Geht weiter. Der Präsident auf dem Laufenden. Luft
Wird knapp. Haben Anschluß verpaßt. Eskimos
Mit Spitzhacken. Ihre Artgenossen tummeln sich
Längst im Golfstrom. Die Airforce
Schickt Hubschrauber. Die Universität Princeton
Konstatiert: Aufheizen der Atmosphäre. Schmelzen
Der Pole. Verbrennung. Überflutung. Verdorrung.
Das Neuste in Kürze. Drei Wale tauchen auf
Zwischen der Hundefutterreklame. Der Hunger
Von heute ist nichts. Gegen den Hunger
Von morgen. Randländer. Im Packeis der Weltbank.
In der Umarmung von Zins und Zinseszins. Luft
Wird knapp. Anschluß verpaßt. Artgenossen
Im Golfstrom. Die Airforce schickt Hubschrauber.
Der Präsident auf dem Laufenden. Ein Fesselballon
Verschwindet im Ozonloch. Amerika
In banger Sorge. Der Kampf geht weiter.
Elegie für Managua
Geschliffener Stein, verlorener Knochen, tust mir weh
In der Hitze des Mittags, irre Kulisse
Eines apokalyptischen Films, zwischen Seen, Lagunen
Vulkanen und Himmel, ahne ich dich, aber
Kann dich nicht finden. Staub, Sand, Rauch
Verbrannten Fleischs, Kadaver von Hunden
Und Katzen am Straßenrand, zwischen Autogespenstern.
Und dein Herz? Ruinen, der Gleichmut
Der mit Schüssen verwundeten Palmen, Eisenträger
Wie Dornen, Treppen ins Nichts, Wäscheleinen
Im verlassenen Supermarkt. Wo bist du, im Würgegriff
Des Hungers, Managua, der Holzhütten, Holzhütten,
Holzhütten labyrinthischer Barrios? Zerfetzter Kuchen.
Zerbrochener Schaukelstuhl. Verwüsteter Tisch,
Gestürzt von einem entsetzten Gott, planiert
Von Samoza, dem Schwein, der Guardia
Nacional, zur Ader gelassen vom Senat und der Bank
Of America. Zersplitterter Rahmen um ein Bild
Der Hoffnung und Liebe, den Aschegeschmack,
Den du aufwirfst in mir, zerstreuen mit einem Lächeln
Deine Frauen und Männer und Kinder.
Sie sind das Licht. Nicht die Sonne.
Die Revolution
Heute am 11. April 2001 hörte ich
aus dem Radio, die Konjunktur
schwäche sich ab, mehr amüsiert
als beunruhigt, ihr Aufschwung
war mir verborgen geblieben, lief ich
zur U-Bahn, Mallorca-Urlaub
wird teurer, schrie mir die Zeitung
entgegen, ich fühlte Gefahr
im Verzug, doch als Danziger-,
ehemals Dimitroffstraße, Ecke Prenzlauer
Allee, alle Ärsche auf den Plakaten
der Berliner Erotik-Messe überklebt
waren mit dem Spruch: Achtung
fällt aus!, wußte ich, es war
höchste Zeit, Kaffee, Zucker und Brot
auf Vorrat zu kaufen, und ein paar
billige Krimis für die stupiden
Nachtwachen hinter der Barrikade.
Freisprechanlage
Autisten in Automobilen, Monaden,
Nomaden mit Mobiltelefonen,
flüstern hinter Windschutzscheiben, via
Satellit, Floskeln ins Leere, hilflose
Wesen mit Tränensäcken, im Duett
mit dem Autoradio, auf dem
Zebrastreifen, geblendete Stieglitze
in Faradays Käfig, singend
im Blech, fahren fort, faseln, fluchen
am Kreuzweg, nennen die Sache
beim Namen, vertragen sich, tragen
dick auf, reden verquer, sich,
wie ihnen der Schnabel gewachsen ist,
auf der Überholspur, um Kopf
und Kragen, unisono, aneinander
vorbei, lästern, lispeln, lügen, erörtern,
erröten, lachen und lallen, erraten,
erinnern, ereifern sich, sprechen
sich frei und verstummen im Leerlauf.
Angeln vor Öland
Für Herbert, Matthias und Micha
Mit Ruten, Rollen, Blinkern, Pilkern,
Wobblern und Würmern, Haken
und Ösen, die Salmoniden im Sund
das Fürchten zu lehren, zogen wir,
an Scheren vorbei, in Richtung
der Sonne, hinaus auf offene See,
am Abend, in Richtung der Sonne,
ans Ufer zurück, fünf Tage, voll
Sehnsucht auf Fang, die Hand
in den Sehnen, umsonst. Kein Lachs,
Dorsch, weder Forelle noch Flunder,
Aal, Hecht oder Barsch (nicht mal
Kaulbarsch) biß an, das Echolot
(Hightech, verfluchte) zeigte, Schwärme
schwammen gemächlich ums Boot, wir
schwitzten, drillten, rollten,
trollten, zupften, lupften
die Schnüre mit Geschick und dem Mut
verzweifelter Männer, ab und zu
gewahrte einer, wie aus Versehn,
des weichen Lichts über den Inseln,
der Wacholderbäume und Gänse, während
ein anderer, abwesend, Schlick hakend,
sagte (zum tausendsten Mal): Ich
begreifs nicht. Hinterm Motor,
der Steuermann, rügte: Der Köder
ist falsch, der am Bug sprach:
das Wetter, der Echolotse: Die Stelle.
Die falschen Männer, meinte der Mann
mit dem ewigen Fitz. Die Fische
lachten uns aus, wir, in Krämpfen,
über Bord hangend, hip oder high,
lachten mit ihnen im Chor Tränen
ins salzige Wasser, was für ein Gaudi,
auf ganzer Linie zu scheitern, Freunde,
nichts töten zu können, was
für ein Elend, welch ein Mordsspaß.
Das gewisse Etwas, Schwarzdruck Verlag 2008
Gita da sogno con Rosa L.
Siamo, a un tratto, in grazia di un amore
Lontano da marce d’inverno e corone,
Via dallo strepito delle strade cittadine
In mezzo a un campo di grano in Polonia.
E tu, amica mia, sei tanto diversa
Da come pensavo.
Getti la scarpa, tanto robusta,
Con grazia nel fetido fiume.
Io vi getto la tua immagine a ruota e ti vedo
Scalza sui papaveri. – Rossi come la bandiera –
Ti chiamo, per piacerti, al cielo che appare
Grigio come il mio sguardo, quando mi chiedi:
– Quindi non avete ancora occhi diversi,
Bocca di bambino, rosso del tramonto, fragole? –
Ti pongo tra i capelli una corona di spighe,
Niente immemore alloro sulla tomba.
E asciutti la terra, i vestiti, la pelle,
Solo gli uccelli si spaventano e volano via.
– Il mio più intimo io – mi dici – appartiene alle mie cinciallegre
Più che ai compagni. – Qui la mascella mi scivola
Sul petto. – Ora non fiutare l’alto tradimento.
Muoio senz’altro al mio posto
In un conflitto di strada o in galera. –
E la mano che t’induce al silenzio
Sono le mie labbra, ci schiantiamo a terra,
Come grano abbattuto dal vento.
Solo chissà dove latrano spari e sirene,
E allora stai già fuggendo di corsa
Nuda e zoppicante, e io grido un saluto
E ho paura che tu muoia, e ho paura
Che tu viva e salto su e il mio piede
s’impiglia in marmo, nastri e gigli.
Calcolo del valore limite
Invidio all’acqua la sua chiarezza
Le sue transizioni di stato. Senza obiezioni
Ghiaccia. Diviene superflua. Ed evapora.
Pressione/Densità/Temperatura,
Grandezze irrefutabili sul libro delle tavole delle superiori:
H2O: 1,0000 g/cm³: a 4 Gradi Celsius.
Quod erat demonstrandum.
Quand’è che sono alla massima densità? Un poeta,
Immisurabile sul grafico della curva,
Con la lingua smussata come una gomma.
E anche tecnicamente di scarsa
Utilità per la produzione energetica.
La mia funzione è inequivocabilmente
Equivoca. Invidio l’acqua. Rinfrescante,
Un composto
Che conosce i propri limiti. I fisici
Non dovranno mai riabilitare
L’ossido d’idrogeno perché ribolliva
E ha schiumato contro la linea
A cento gradi. L’acqua
Non è un libro
Dai sette sigilli. È palese
A chiunque. Gocciando
Dalla conduttura. Cento volte
Depurata/setacciata/controllata
Come un libro dai sette sigilli
Dall’Ufficio Vigilanza e Controllo
Acque del Servizio Igiene e Sanità. Nessuno
Deve sporcare la nostra eroina
Nella battaglia millenaria
Contro la sete,
Che ai suoi umidi scopi di semplice sostanza
Docilmente adempie. Io non potrò mai
Passare all’acqua
dell’acqua. Sono fluidi
I miei valori limite. Asciutto il mio umore.
Pozzo nero il mio cuore,
Che cela il viscido segreto,
Quando cambio stato di aggregazione.
E sotto qualche esterna pressione.
Tre balene grige dalla costa d’Alaska. Imprigionate
Nella banchisa. America, dei televisori,
In ansiosa apprensione. Sullo sfondo, la battaglia
Elettorale prosegue. Il Presidente al corrente. L’aria
Scarseggia. Hanno perso il collegamento. Eschimesi
Coi picconi. I loro congeneri si muovono
Da tempo nella corrente del Golfo. La Airforce
Invia elicotteri. L’Università di Princeton
Constata: Surriscaldamento dell’atmosfera. Scioglimento
Del Polo. Combustione. Inondazione. Inaridimento.
Le ultime a breve. Emergono tre balene
Nel mezzo dello spot di cibo per cani. La fame
Di oggi è nulla. In confronto alla fame
Di domani. Paesi marginali. Nella nel pack della banca mondiale.
Nell’abbraccio d’interessi e interessi composti. L’aria
Scarseggia. Collegamento perso. Congeneri nella
Corrente del Golfo. La Airforce invia elicotteri.
Il Presidente al corrente. Un pallone frenato
Sparisce nel buco dell’ozono. America
In ansiosa apprensione. La battaglia continua.
Elegia per Managua
Pietra raffinata, osso perduto, mi fai male
Nel calore del mezzodì, pazzesco sfondo
Di un film apocalittico, tra laghi, lagune
Vulcani e cielo, ti intuisco ma
Non riesco a trovarti. Polvere, sabbia, fumo
Carne bruciata, cadaveri di cani
E gatti sul ciglio della strada, tra spettri di auto.
E il tuo cuore? Rovine, l’imperturbabilità
Delle palme ferite dagli spari, putrelle di ferro
Come spine, scale verso il nulla, fili per il bucato
Nel supermercato abbandonato. Dove sei, nella stretta alla gola
Della fame, Managua, di baracche di legno, baracche,
Baracche di labirintici barrio? Dolci dilaniati.
Sedia a dondolo distrutta. Tavolo devastato,
Rovesciato da un Dio indignato, livellato
Da Samoza, il porco, della Guardia
Nacional, salassato dal Senato e dalla Banca
d’America. Cornice in frantumi attorno a un quadro
d’amore e speranza, il gusto di cenere
che generi in me, lo disperdono con un sorriso
le tue donne i tuoi uomini e i tuoi bambini.
Sono loro la luce. Non il sole.
La rivoluzione
Oggi 11. aprile 2001 ho sentito
per radio che la congiuntura
s’indebolisce, più divertito
che preoccupato, il suo incremento
mi era rimasto occulto, corsi
alla metro, la vacanza a Mallorca
diventa più cara, mi gridò in faccia
il giornale, avvertii il pericolo
in ritardo, ma quando in Danziger-,
ex Dimitroffstraße, angolo Prenzlauer
Allee, su tutti i culi dei manifesti
della fiera erotica di Berlino era
incollato il monito: Attenzione
cade!, seppi che era giunto
il momento di far scorta
di caffè, zucchero e pane, e un paio
di gialli a buon mercato per le stupide
veglie notturne dietro la barricata.
Viva voce
Autisti in automobile, monadi,
nomadi coi cellulari,
sussurrano dietro i parabrezza, via
satellite, frasi retoriche nel vuoto, impotenti
creature con sacchi lacrimali, in duetto
con l’autoradio, sulle
strisce pedonali, cardellini accecati
in gabbie di Faraday, cantando
nella lamiera proseguono, vaneggiano, bestemmiano
all’incrocio, danno pane al pane
e vino al vino, s’intonano, caricano
i toni, parlano male,
parlando come mangiano,
sulla corsia di sorpasso si danno
la zappa sui piedi, unisono, l’un l’altro
si superano, sparlano, sibilano, mentono,
arrossiscono, ridono e tartagliano, indovinano,
ricordano, s’infervorano, si assolvono
e ammutoliscono nella marcia in folle.
Pesca al largo di Öland
Per Herbert, Matthias e Micha
Con bacchette, rotoli, lampeggiatori,
avvisatori, wobbler e vermi, ami
e occhielli, i salmonidi a Sund
il timore d’imparare, filammo,
davanti ai faraglioni, in direzione
del sole, e oltre verso il largo,
a sera, in direzione del sole,
di nuovo verso la riva, cinque giorni, pieni
di desiderio di preda, la mano
sulle lenze, invano. Niente salmone,
merluzzo, né trota, né pianuzza,
anguilla, luccio o persico (neppure
acerina) abboccò, l’ecoscandaglio
(maledetta high-tech) mostrava che branchi
nuotavano placidi attorno alla barca, noi
sudavamo, svolgevamo, riavvolgevamo,
strisciavamo, tiravamo, sollevavamo
le lenze col talento e il coraggio
dei disperati, di tanto in tanto
uno si accorgeva, come per caso,
della luce tenue sulle isole,
di oche e ginepri, mentre
un altro, assente, agganciando melma,
diceva (per l’ennesima volta): Io
non capisco. Dietro al motore,
il timoniere rimbrottava: è l’esca
che non funziona, quello a prua diceva:
il tempo, il sonar: la posizione.
I falsi uomini, pensò quello roso
dall’eterno risentimento. I pesci
ci deridevano, convulsamente
appesi fuori bordo, hip o high,
ridevamo con loro lacrime in coro
nell’acqua salata, che spasso
fallire su tutta la linea, gioia
di non poter uccidere, che
sfiga, da ammazzarsi dalle risate.
Da Quel certo non so che, in uscita per Edizioni Kolibris. Traduzione di Chiara De Luca
Steffen Mensching wurde 1958 in Berlin (Ost) geboren, im Alter von 21 Jahren veröffentlickte er seine ersten Gedichte, die dank Witz und Präzision nichts Anfängerhaftes besaßen. Er begann ein Studium der Journalistik, das er wieder aufgab, studierte Kulturwissensckaften an der Humboldt-Universität, schrieb eine Diplomarbeit über Walter Benjamins Passagen-Werk. Als Autor und Akteur gekörte er zum Liedertheater »Karls Enkel«, das in seinen Programmen das Grau-in-Grau der DDR von links, romantisch-anarchistisch kritisierte. Sein erster Gedichtband »Erinnerung an eine Milckglassckeibe« ist viel gelobt worden. Das öffentlicke Bild des Autors war von seinen Auftritten mit dem Clownsduo Mensching/Wenzel geprägt. 1991 kam ihr gemeinsamer Film »Letztes aus der DaDaEr« ins Kino. Mensching erhielt im November 1989 den Heinrich-Heine-Preis der DDR, später den Deutschen Kleinkunstpreis der Stadt Mainz sowie den Kabarettpreis der Stadt Nürnberg. Seit der Spielzeit 2008/09 ist Steffen Mensching Intendant am Theater Rudolstadt.
Steffen Mensching è nato nel 1958 a Berlino (Ovest). A 21 anni pubblica le prime poesie, che, per ironia e precisione stilistica, non fanno pensare a un’opera d’esordio. Dopo aver abbandonato un corso di laurea in Giornalismo, si iscrive alla Humboldt-Universität, dove si laurea con una tesi sull’opera di Walter Benjamin. Come autore e attore, ha fatto parte del Liedertheater Karls Enkel, che nei suoi programmi criticava il pessimismo della DDR da una posizione romantico-anarchica di sinistra. La sua prima raccolta poetica, Erinnerung an eine Milchglasscheibe è stata molto ben accolta dalla critica e dal pubblico. L’immagine ufficiale di Mensching fu fortemente caratterizzata dal suo esordio con il duo Mensching-Wenzel. Nel 1991 uscì al cinema il loro film Letzes aus der DaDaEr (Ultime notizie dalla DaDaEr), un viaggio all’inferno con chiare allusioni alla Commedia di Dante. In una serie di sketch, il film rievoca il passato della DDR: “l’epidemia delle arti” e il “Paradiso”, in cui Honecker e i suoi contemplavano il proprio zoo personale. Nel 1989, Mensching riceve l’Heirich-heine-Preis della DDR, in seguito il Kleinkunstpreis della città di Magonza e il Kabarettpreis della città di Norimberga. Dalla stagione teatrale 2008/2009 Steffen Mensching dirige il Theater Rudolstadt.